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abschied von st.elmo
  Mein letzter Tag in Bunos Aires!


Die letzte Tangostunde im DNI, Jörg und die Sathos sind auch da.

Dann noch etwas sightseeing bei herrlichstem Herbstwetter inkl dunkelblauem Himmel,  bevor am Abend die Confiteria Ideal am Programm steht, denn ohne dass man als Tangoturist mal da war, kann man unmöglich nach Hause fahren. Ja und so hab ich sie denn abgehakt, denn ein einschneidendes Milongaerlebnis wars bei weitem nicht. Das so viel gelobte Ambiente fand ich wegen der obligaten Neonbeleuchtung und abgetakelten Tischtücher auch nicht sehr ansprechend, abgesehen von den muy poca gente, hauptsächlich nicht tanzende Touristen, also nix mit Augenaufschlag Auffordern, auf das meist ein bedauerndes Kopfschütteln folgte. Die paar Paare, die sich auf der Pista tummeln:Komikfaktor hoch!

Ein älteres japanisches Pärchen zeppelt unaufhörlich dahin,ein gelackter Möchtegern-Milonguero mit Handy im Bundfaltenhosenbund schiebt seine rückenfrei gekleidete Pensionistin durch die Gegend, ein älteres, deutsches Ehepaar bringt etwas Rock n Roll-Feeling in den guten alten Tango.....

Der Sound ist uuuuuuuur schlecht, es grammelt und pfeift immer wieder, ich frag mich wie unser Martin das eigentlich aushalten konnte, dann gibt es eine Live Einlage vom Unitango Orchester (es sind 3 Musiker, u.a. Heimorgel) von denen ich eine ausgezeichnete CD besitze, aber was da lustlos runtergespielt wird, animiert wenig zum Tanzen, überhaupt kann ich die „oidn Hodan“ jetzt wirklich gar nicht mehr hören.

Dann eine fulminante Tanzshow eines mindestens 15-köpfigen Ensembles,ein Mix aus Brasilian und modern Dance, mit zahlreichen Kostümwechseln und extrem leidenschaftlich getanzt. Super, passt aber so gar nicht in dieses steife Tamgo-Ambiente. Zeit für mich, aufzubrechen!


RESUMEE BUENOS AIRES

Wenn der Tango zu deinem Leben gehört, dann muss man ein mal im Leben da gewesen sein,  mitten drinn in dieser Wahnsinnsstadt, una ciudad loca! Das wusste ich, der Meinung bin ich noch immer, und deswegen bin ich auch hier hergekommen. Und ob man will oder nicht, man saugt die Stadt förmlich auf, oder sie saugt einen auf. Der Tango lebt hier in tausend (verdreckten) Ecken.

Ich hatte Glück, mir hat man nur die Kamera aus der Hand geraubt. Ich bin nicht in Hundescheisse getreten und ich hab mir nicht in zahllosen Gräben und Löchern im Pflaster die Beine gebrochen! Menos mal!

Ich hab viel gelernt, ich verstehe den Tango Argentino wieder ein Stückchen besser und ich muss feststellen,  dass trotz brain-(bzw. ear-)washing ich noch immer nicht die nötige Leidenschaft für die alten Tangoorchester inklusive Schmalzgesang aufbringen kann. Ich komme mit einem Packen CDs nach Wien, tolle Tangomusik, doch davon gibt´s auf den Milongas hier kein einziges Stück zu hören.

Das höchste der Gefühle sind hie und da mal eine total totgespielte Gotan- oder Bajofondonummer oder mal zwischendurch eine Tanda mit Tango Nuevos, eher gegen Schluss und wirklich nur eine Tanda! Diesbezüglich bin ich sehr froh, eine europäische Tanguera zu sein, obwohl ich in Argentinien deswegen meist belächelt werde (que raro bailan!- wie komisch tanzen die!)

Ja, mit einem lachenden und einem weinenden Auge sitze ich hier am neuen Flughafen und warte, dass mich mein 6-stündig verspätetes Flugzeug wieder nach Hause bringt,


Adios und Ciao Argentina!


P.S. Ich freu mich schon, euch mit brandneuer Musik in der roten Bar zu beglücken.



Meine 1. Milonga in Wien


Jetzt muss ich euch doch noch ein Ereignis schildern:

Als ich, wieder zu Hause, Donnerstag abend die Stufen zum herrlichen Saal derTangobar rauf gehe, vernehme ich wunderschöne Musik, Colortango oder so was in der Art. Ich freu mich wahnsinnig und nach großem Begrüssungshallo muss ich Christoff meine Begeisterung mitteilen. Der wiederum freut sich auch so, dass er mir gleich einen Drink spendiert!

Ja, der sehr traditionelle Christoff ist für argentinische Verhälnisse geradezu progressiv! Wer hätte das gedacht?     

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